Geschichten aus Ägypten

Vom 23. bis 30. März 2019 besuchten Olivier Fleury und Martin Hoegger etwa 20 Verantwortliche von Kirchen und Gemeinden in Ägypten. Der Empfang war überall warm und manchmal sogar enthusiastisch. Hier ist die Chronik dieses erstaunlichen Aufenthaltes geschrieben von Martin Hoegger.

Geschichten aus Ägypten I - Unterwegs ins Jahr 2033 mit der orthodoxen Kirche in Ägypten 

« Lasst uns Beziehungen aufbauen. »  

Wir wurden in der päpstlichen Residenz in Kairo empfangen und konnten am 25. März 2019 dem Papst Tawadros II  die Vision des Jahrzehnts der Auferstehung vorstellen, um das Jubiläum 2033 vorzubereiten : 2000 Jahre seit Christi Auferstehung. Der Empfang des Papstes war warm und einladend.

Der Glaube, der Berge versetzt

Wir treffen P. Boutros, der die orthodoxe Kirche im Komitee des ägyptischen Kirchenrates vertritt. Unsere Diskussion drehte sich um die Frage nach dem Datum von Ostern. Seiner Meinung nach würden 14 Jahre nicht ausreichen, obwohl die beiden Päpste Franziskus und Tawadros sehr offen sind, um ein gemeinsames Datum zu finden.

Der Auferstandene unter uns

Abouna Makary Younan ist eine grosse Figur in der koptisch-orthodoxen Kirche. Mit etwa zehn Angehörige der Focolari- und der charismatischen Erneuerungsbewegung angehörigen Personen, heisst er uns mit seiner Frau bei sich willkommen. Sein geistliches Leben fokussiert sich auf die Gegenwart des Auferstandenen unter uns.

Besuch der Kloster in der Wüste

Mit unseren “Focolarifreunden” haben wir einen Tag in der Wüste zwischen Kairo und Alexandria verbracht, um einige Kloster zu besuchen. Zuerst waren wir in Anafora, das vor zwanzig Jahren in dieser Sandwüste errichtet wurde. Sein Gründer, Bischof Anba Thomas versichert uns seine Unterstützung. Die folgenden Besuche machen wir im Kloster Saint Macaire und Saint Bishoy.

Nicht nur träumen, sondern auch organisieren

Wir besuchten auch eine weitere orthodoxe Gemeinde. Der griechisch-orthodoxe Metropolit (oder Erzbischof) Nikodemus empfängt uns in der Metropole des Patriarchats von Alexandria in einem beliebten Viertel von Kairo. “Euer Projekt ist nicht nur schön, sondern auch gross. Wir dürfen nicht nur träumen, sondern müssen es auch organisieren”, meint er mit einem großen Lächeln.

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Geschichten aus Ägypten II - Unterwegs ins Jahr 2033 mit der katholischen Kirche in Ägypten 

Den Jungen Gehör schenken

Im koptisch-katholischen Patriarchat trafen wir Anba Thomas, einen der Bischöfe der östlichen Kirche in Gemeinschaft mit Rom. Biblisch orientiert und in die pastorale Arbeit mit jungen Menschen involviert, ergreift er sofort die Gelegenheit, die sich aus einem Jahrzehnt der Auferstehung ergibt.

Die Vereinheitlichung des Osterdatums 

Vater Rafik Greiche dient der griechisch-katholischen Kirche, einer anderen östlichen Kirche verbunden mit Rom. Ein grosser Teil unserer Konversation betraf die Frage der Vereinheitlichung des Datums von Ostern.

Der Enthusiasmus der Jungen

Abends sind wir in die katholische Pfarrei St. Therese eingeladen, wo wir von seinen Priestern (alles Karmeliten) und mehreren Gemeindemitgliedern, darunter auch einigen Jugendlichen, begrüßt werden.

Die Köpfe gewinnen !

Bei einem anderen Treffen hatten wir die Freude mit Vater Patrice, ebenfalls Karmelit und Präsident der führenden Geistlichen in Ägypten. Dieser sagt uns, man müsse zuerst die Köpfe überzeugen und vereinen.

Christus in einem vorwiegend muslimischen Kontext bezeugen

Die Franziskaner sind seit 800 Jahren in Ägypten und mit 57 Gemeinden sind sie, bestehend aus Frauen als auch Männern, die Stärke des katholischen Ordenslebens. Wir besuchten sie in Damiette, nachdem wir einen Tag in der Universität Al Azhar verbracht hatten. Bei letzterem war der Anlass das 800-Jahre Jubiläum des Treffens zwischen Franz von Assisi und dem Sultan Al Kamil.

Die Aussicht auf den Märtyrertod 

Abends erreichten wir die grosse Jesuitenschule, wo uns Henri Boulad und Magdi Nazmi erwarten. In der Schule sind mehr als drei Viertel der Schüler Muslime. Im ersten Teil des Gesprächs ginge es vor allem um den Dialog mit der muslimischen Welt.  

Einheit, einfach oder schwierig ? 

In einer der Pfarrgemeinden trafen wir Monsignor Krikor Coussan, Bischof der armenisch-katholischen Kirche. Eine schöne Begegnung in Einfachheit und Brüderlichkeit, gefolgt von einem ausgezeichneten armenischen Essen!

Ein Jubiläum 2025 in der katholischen Kirche

Monsignor Bruno Musaro, der Repräsentant des Papstes in Ägypten (apostolischer Nuntius) erinnert uns daran, dass die katholische Kirche alle 25 Jahre ein Jubiläum feiert. So gesehen würde das nächste 2025 sein. Könnte dies eventuell im Rahmen dieses Jahrzehnts der Auferstehung stattfinden? 

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Geschichten aus Ägypten III - Unterwegs ins Jahr 2033 mit den protestantischen, evangelischen und anglikanischen Kirchen in Ägypten

Mit Freude geben

In der Nähe des großen Tahir-Platzes betraten wir den protestantischen Tempel Kasr El Dobara, wo uns der Pastor Sameh Moires empfing. Während des Gottesdienstes nach unserem Gespräch spricht Pastor Noura Edward von der Freude am Geben, aus der Geschichte der armen Frau, die von ihrem Notwendigsten gibt.

Ein Vorgeschmack auf den Himmel im Jahr 2033?

Am darauf folgenden Tag besuchten wir den Rat der protestantischen Kirchen in Ägypten, der 18 Kirchen vertritt. Er träumt von einer großen Feier im Jahr 2033 am Fusse der Pyramiden, falls die Regierung die Erlaubnis dafür gibt! Eine seiner Mitarbeiterinnen sagte uns: "Der Herr liebt das. Die vollkommene Einheit wird im Himmel erreicht werden, aber 2033 wird uns einen Vorgeschmack darauf geben."

Die Auferstehung durch Kunst verkünden

Mouneer Hanna Anis, Erzbischof der anglikanischen Diözese in Ägypten betonte, wie wichtig es ist, die junge Generation zu erreichen. Der selbständige Maler und Fotograf ermutigte uns, uns den anderen Künstlern anzuschliessen: “Wenn die Geschichte von Jesus in der lokalen Kultur erzählt wird, erreicht sie die Menschen. Den Glauben und die Kunst miteinander zu vereinen ist so wichtig.”

Und wenn der HERR vor 2033 wiederkommt? 

Unser Projekt weckte das Interesse von Nasr Katkout, Bischof der Versammlung Gottes, die sich dafür einsetzt, die Vision von JC2033 mit einer Gruppe junger Pastoren zu präsentieren und schlug uns vor, alle zwei Jahre Ägypten zu besuchen.

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Geschichten aus Ägypten VI - Unterwegs ins Jahr 2033 mit der ökumenischen Bewegung in Ägypten

Die Wiederauferstehung, der Schatz aller Christen

Boulos Garas, der Sekretär des ägyptischen Kirchenrates teilt uns seine Hoffnung mit: "Ich hoffe, dass das Jubiläum der Auferstehung uns vereint finden wird. Der Unterschied zwischen Christen und Nichtchristen ist die Auferstehung. Sie ist unser Schatz !”

Senfkorn

Mit einem Pastor und einem katholischen Priester gründete der koptisch-orthodoxe Priester Makary Younan die Senfkorn Bewegung. Die ganze Bewegungen dreht sich um die Gegenwart des Auferstandenen unter uns.

Mit Einheit und Dynamik ins Jahr 2033

Guirgis Saleh, ehemaliger Generalsekretär des Kirchenrates des mittleren Ostens besteht auf die Tatsache, dass die Einheit das Vermächtnis Jesu darstelle und lädt zu einem Dialog in Liebe ein. Ein Dialog, welchen der Weg ins Jahr 2033 fördert.

Veröffentlichung geeigneten Materials für alle Kirchen

Ramez Attalah, Generalsekretär der Bibelvereinigung Ägyptens versichert uns, dass sich die Bibelvereinigung für das Jubiläum 2033 einsetzen wird. Er stellt sich mehrere Veröffentlichungen vor, um die drei Jahre von Jesus’ öffentlichen Wirkens  zu unterstreichen.

Der Kreis der Einheit hat sich vergrößert

Sowohl zu Beginn als auch zu Ende unseres Aufenthaltes haben wir Mitglieder der Focolari-Bewegung (Hauptsitz in Italien ) getroffen, die unsere Besuche aktiv vorbereitet und daran teilgenommen haben. Am letzten Abends sagte Nelly Khadige, Leiterin der Frauengemeinschaft, die an vielen unserer Treffen teilnahm: "Der erste Schritt ist, sich gegenseitig kennenzulernen. Mit euren Besuchen wurde eine Freundschaft geschlossen. Ihr verlasst uns jetzt mit der Kirche von Ägypten in euren Herzen. Wir haben großartige Tage mit Christus unter uns erlebt. Der Kreis der Einheit ist gewachsen. Wir werden zusammen weitermachen".

Ist das nicht ein schönes Ende dieses erstaunlichen und intensiven Besuches des Landes, auf dem der Herr vor über 2000 Jahren als Flüchtling Fuss gesetzt hat?

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HAUPTBILD - Koptische Othodoxe Christen in der Region Mokattam, Kairo, Ägypten