Zu Fuß auf der Straße nach Emmaus

Unsere Reise im Heiligen Land (Mai 2018) brachte uns dazu, Gläubige verschiedener kirchlicher Herkunft zu treffen. Die Idee war, sie in ihrem persönlichen Umfeld voller Langmut, aber auch Freude und Hoffnung zu begegnen.

Für uns war es eine lebensverändernde Erfahrung!

Natürlich sind wir auch gegangen, um Ideen auszutauschen und um über die Vision zu sprechen, im Jahr 2033 das 2000-Jahr-Jubiläum der Auferstehung Jesu zu feiern. Verschiedene Leiter im Land haben besondere Einsichten, wie der Leib Christi in Zukunft zusammengebracht werden kann. Wir wollten auch die Idee einer Wanderung der Einheit auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus erforschen.

Es ist uns eine Freude, euch eine dieser Begegnungen vorzustellen, ein Mann namens Bruder Olivier. Er ist ein französischer Benediktinermönch, der in dem schönen und gepflegten Kloster in Abu Gosh lebt. Obwohl er gesundheitlich geschwächt war, begrüßte Bruder Olivier uns herzlich und hörte aufmerksam zu, als wir über die Idee einer Wanderung der Einheit auf dem Weg nach Emmaus sprachen.

Bruder Olivier erklärte uns die lokale Geschichte und wir entdeckten die Ambiguität des heutigen Emmaus. Man kann aus dem Lesen der Bibelstellen auf einen gewissen Umkreis um Jerusalem schließen, der eine Tagesreise zu Fuß erlaubt (60 Stadien). Es gibt Geschichten, bei denen 3 verschiedene Orte „Emmaus“ für sich beanspruchen. Warum ist dies eine so eine große Sache? Der Weg nach Emmaus ist der Ort, wo Jesus nach seiner Auferstehung seine niedergeschlagenen Jünger trifft und ihnen die heiligen Schriften erklärt. Bruder Olivier erwähnte, dass es sogar eine vierte Ortschaft namens Motza geben könnte, kein kirchliches Amt hat diese je in Betracht gezogen. Seiner Meinung nach ist Motza die Beste der 4 möglichen Ortschaften angesichts der Überreste einer römischen Straße und der Berechnung der Entfernungen. „Würde das Gottes Humor nicht zum Ausdruck bringen, wenn es diese wäre?“ sagte er. Es gibt Bemühungen, einen offiziellen Wanderweg „auf dem Weg von Emmaus“ zu schaffen.

Je mehr wir sprachen, desto lebhafter wurde er. Es war ein wertvoller Moment, in dem er uns drei kraftvolle Zeugnisse von Tragödie, Liebe und Vergebung erzählte und wie er dazu beitragen konnte, ein Gefäß der Versöhnung innerhalb der lokalen Gemeinschaft zu sein.

Unsere Gedanken waren immer noch bei diesen Zeugnissen, als eine kleine Glocke läutete und die Gläubigen dazu aufrief, in der Kapelle nebenan die Messe zu feiern.

Papst Franziskus hat es so gesagt: Heute müssen wir mehr denn je Brückenbauer und Mauerbrecher sein!

In einem Land, in dem Divisionen wie ein Löwe brüllen, stellt sich die Frage: Welchen Beitrag können wir leisten, um die Einheit um Jesus, den auferstandenen Erlöser, zu fördern?

Unsere Einladung richtet sich auch an Dich. Welche Rolle spielst du?

Alles Liebe

 

Juni 2018, von Jason and Anouchka Hollinger, Israel.